Wenn die Eltern pflegebedürftig werden, steht eine schwere Entscheidung an: häusliche oder stationäre Pflege
Wenn die Eltern pflegebedürftig werden, steht eine schwere Entscheidung an: häusliche oder stationäre Pflege
Laut Statistischem Bundesamt waren Ende 2021 knapp fünf Millionen Menschen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes pflegebedürftig. Die Zahl wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen, denn wir werden immer älter. In vielen Familien wird sich die Frage stellen, wie Oma und Opa versorgt werden, wenn sie es selbst nicht mehr können.
Häusliche Pflege ist die Regel
In Deutschland werden rund
80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause betreut. Dies hat für die zu Pflegenden einen entscheidenden Vorteil: Sie können ihren Lebensabend in der gewohnten Umgebung verbringen. Solange sie in der Lage sind, einen Teil ihres Lebens selbst zu gestalten, wünschen sich dies viele Senioren. Sie fürchten um ihre Autonomie, die mit den Gemeinschaftsregeln im Heim zumindest zum Teil verloren geht. Berichte von Missständen in einzelnen Heimen sorgen auch bei den Angehörigen häufig zu unberechtigten Bedenken.
Ein wesentlicher Grund für die Entscheidung gegen das Heim stellen häufig die wirtschaftlichen Folgen dar. Trotz Pflegeversicherung bleibt ein hoher Eigenanteil bestehen, der aus der Rente häufig nicht getragen werden kann. Für die Angehörigen stellen sich ferner Gewissensfragen. Darf ich meine Mutter oder meinen Vater „ins Pflegeheim“ abschieben? Gegen deren Willen ist definitiv nicht erlaubt. Ansonsten ist es eine schwierige Entscheidung. Liebgewordene Angehörige davon zu überzeugen, dass die Pflege im Heim die bessere Lösung ist, fällt wohl niemandem leicht. Glücklicherweise gibt in vielen Fällen es Alternativen, zum Beispiel die ambulante
Seniorenbetreuung.
Professionelle Pflege für zu Hause
Häusliche Pflege bedeutet in vielen Haushalten, dass die Familienangehörigen die Aufgaben neben ihres regulären Jobs erledigen. Dies bringt eine hohe Belastung mit sich, der sich viel Angehörige anfangs nicht bewusst sind. Es ist nicht einfach, die psychischen und physischen Belastungen zu erbringen. Zudem fehlt den Familienmitgliedern die fachliche Kompetenz, die zu Fehlbehandlungen führen können. Im
Altersheim ist dieses Fachwissen vorhanden. Hier ist eine 24-Stunden-Betreuung gesichert, die berufstätige Verwandte nicht leisten können. Hinzukommt die Vereinsamung der zu Pflegenden, wenn sie am Tag allein nicht aus der Tür kommen.
Die Defizite bei der häuslichen Pflege durch Angehörige lassen sich jedoch problemlos beheben. Eine professionelle Betreuung durch Pflegefachkräfte lässt sich auch in den eigenen vier Wänden organisieren. Dies gilt auch für eine
Kurzzeitpflege, bei welcher die zu betreuende Person für einige Tage Hilfe im Leben benötigt. Ein Grund könnte ein Unfall sein. Die Betreuung übernehmen liebevolle Menschen, die über die entsprechenden Kenntnisse und Zertifikate verfügen, um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen.
Echte Entlastung für die Angehörigen
Professionelle Betreuungskräfte stehen
den zu Pflegenden 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Wenn es die räumlichen Möglichkeiten erlauben, ziehen sie in die Wohnung der zu Betreuenden ein. Die Angehörigen werden deutlich entlastet. Natürlich ist es für die Senioren wichtig, dass die Familienmitglieder zu Besuch kommen. In der Zwischenzeit kümmert sich Fachpersonal um den Alltag der alten Menschen. Es gibt einige Vorteile gegenüber einem Altersheim:
- der Tagesablauf lässt sich an die individuellen Bedürfnisse anpassen
- gemeinsame Aktivitäten sorgen für Abwechslung im Leben der zu Betreuenden
- die alten Menschen können in ihrer vertrauten Umgebung bleiben.
Die Wartezeit auf einen Platz im Seniorenheim beträgt aktuell
etwa ein bis zwei Jahre. Eine professionelle Betreuungskraft steht normalerweise in drei bis fünf Tagen zur Verfügung. Die Auswahl wird von keinem Heimleiter, sondern von den Betroffenen getroffen.
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