Schlafprobleme bei Pflegebedürftigen – welche Ansätze helfen können
Die Arbeit von Pflegekräften ist alles andere als einfach, denn pflegebedürftige Menschen haben eine Vielzahl von individuellen Bedürfnissen. Es ist beispielsweise keine Seltenheit, dass Pflegebedürftige mit Schlafproblemen kämpfen. Das kann auf Dauer eine große Belastung darstellen – sowohl für die Betroffenen als auch die Pflegekräfte. Schlafmangel geht schließlich mit einigen gesundheitlichen Auswirkungen einher. Betroffene haben unter anderem mit einer beeinträchtigten Reaktionsfähigkeit, einem erhöhtem Stresslevel und gesteigerter Reizbarkeit zu kämpfen. Glücklicherweise sind Schlafprobleme nichts, was sich nicht lösen lässt. Nur in den seltensten Fällen braucht es eine Therapie oder vergleichbare Ansätze. Schauen wir uns am besten einige Dinge an, die helfen können.
Entspannungsübungen
Bei Konzepten wie dem betreutem Wohnen haben Pflegebedürftige unter Umständen die Möglichkeit, mit geschultem Personal Entspannungsübungen durchzuführen. Solche Angebote sollten unbedingt wahrgenommen werden, da sie mit einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen einhergehen. Zudem können sich Pflegebedürftige auf diese Weise mit Entspannungstechniken wie autogenem Training, progressiver Muskelentspannung und Yoga vertraut machen, um diese vor dem Schlafen anzuwenden. Entspannungsübungen helfen dabei, den Kopf freizubekommen, was das Einschlafen erleichtern kann.
Ernährungsumstellung
Eine Ernährungsumstellung ist nur dann erforderlich, wenn der Betroffene zu viele fettige, koffeinhaltige oder verarbeitete Lebensmittel zu sich nimmt. Solche können schließlich dem Einschlafen entgegenwirken, da sie den Blutzuckerspiegel beeinflussen und/oder eine anregende Wirkung haben. Unabhängig von der Ernährung ist es ratsam, einige Stunden vor dem Schlafengehen höchstens leichte Mahlzeiten zu essen.
Medikamente
Es gibt zahlreiche Arzneimittel, die bei Schlafproblemen helfen können. Die meisten davon sind nicht verschreibungspflichtig, sodass Pfleger sie ohne Rezept in der Apotheke bekommen. Tabletten zum besser einschlafen können beispielsweise Wirkstoffe wie Melatonin enthalten. Melatonin ist ein Hormon, das eine wichtige Rolle bei unserem Schlafzyklus spielt. Gerade in Kombination mit Substanzen wie Baldrian, Kamille oder Lavendel lässt sich die Schlafqualität oft verbessern. Wer keine Tabletten mag, kann vor dem Schlafengehen grundsätzlich auch Heilpflanzen wie Baldrian rauchen. Getrockneter Baldrian kann einfach in einem Vaporizer inhaliert werden. Das hat den Vorteil, dass kein Verbrennungsprozess stattfindet. So können Betroffene von den positiven Eigenschaften des Baldrians profitieren, ohne gesundheitsschädlichen Rauch einzuatmen. Neben pflanzlichen Medikamenten können auch chemische wie Valium beim Einschlafen helfen. Sie eignen sich jedoch weniger für einen Langzeitgebrauch.
Schlafumgebung
Wie gut jemand schläft, hängt auch von seiner Schlafumgebung ab. Ein Schlafzimmer sollte im Optimalfall dunkel, kühl und ruhig sein. Ebenfalls hilfreich ist eine komfortable Matratze und saubere Bettwäsche. Zudem gibt es einige Dinge, die sich auf keinen Fall im Schlafzimmer befinden sollten. Das wohl beste Beispiel dafür ist der beliebte Fernseher. Ein Fernseher im Schlafzimmer mag zwar seinen Reiz haben, aber er erschwert das Einschlafen.
Sport
Natürlich können nur wenige Pflegebedürftige intensiv Sport treiben. Das müssen sie aber auch gar nicht, denn bereits kleine Aktivitäten können einen großen Effekt haben. Selbst eine halbe Stunde oder Stunde an der frischen Luft in Wandertempo oder entspannte Muskelübungen haben einen positiven Effekt auf die Gesundheit. Die Ausschüttung von Endorphinen hat einen schlaffördernden Effekt. Wichtig ist nur, nicht kurz vor dem Schlafengehen Sport zu treiben, da wir uns noch in einem Wachzustand befinden und dies das Einschlafen erschweren kann.231101